Einmal Shanghai und zurück
Samstag, 13. September 2014
Kinder, Kakerl*** und Klamauk auf dem Kollegiumsausflug zum Taihu-See


Dank der "Zurück zur Natur"-Philosophie des Lehrerbeirats war die diesjährige Kollegiumsfahrt zum Taihu-See ganz und gar nicht so luxuriös wie der Ausflug nach Wuzhen im letzten Jahr, aber nach Überwindung kleinerer Hindernisse wie fehlende Zimmer für sechs Kollegen - mich eingeschlossen - und Kakerlaken in denen der anderen, die zu unerwarteten Spannungen in der Lehrerschaft führten, nicht minder lustig. Glücklicherweise mussten Urte und ich als schon erprobtes Übernachtungsteam unsere Abmachung, der jeweils anderen nichts davon zu sagen, sollte sie eines der widerlichen Viecher im Zimmer entdecken, nicht in die Tat umsetzen. Dass wir von ihrem Anblick verschont blieben, mag auch daran gelegen haben, dass wir dank der späten Zuteilung unseres Zimmers in das oberste Stockwerk eines anderen Gasthauses ziehen mussten, worüber sich besonders die chinesischen Kinder dort freuten, die, wie wild "wàiguórén" (Ausländer) brüllend, die fremdländischen Gäste mit kleineren Anklopfspielchen unterhielten.

Ein wenig Pech mit dem Wetter hatten wir dann auch in diesem Jahr wieder. Bei der Erkundung der Insel im Rahmen einer Schnitzeljagd fiel dann aber dank des Wechsels von Nebel und Regen wenig auf, wie verschmutzt der Taihu-See in der Nähe von Shanghai tatsächlich ist. Wirkliche Motivationsschübe wurden in meiner Gruppe, die sich aufgrund eines missachteten Losverfahrens zusammengefunden hatte, nicht ausgelöst, und dass der "lǐngdǎo" (Führer) Lixin sich die Anleitung nie richtig durchlas, ließ unseren Punktestand bei 0 verweilen. Spaß hatten die meisten von uns dann trotzdem, wenn auch nicht bei der Erfüllung der Aufgaben.



Bei Antritt der langen Rückreise mit Boot und Bus hatten wir es den Deserteuren dann schon fast wieder verziehen, dass sie sich bei der Preisverleihung klammheimlich der Gewinnergruppe angeschlossen (Lixin!!!) oder wie Franziska gar ganz aus dem Staub gemacht hatten, und freuten uns auf eine richtige Dusche und leckeres Essen. Nun hoffe ich, dass euer Wochenende nicht ganz so wild verlaufen ist und ihr heute frisch, fit und frei euren Sonntag genießt!

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Liebe Kristin,

ich will mehr erfahren von den "unerwarteten Spannungen" unter den Kollegen!

Wie gefällt Dir eigentlich Deine neue Wohnung, wo Du nun etwas Zeit hattest, Dich einzuleben und die eventuellen Nachteile zu entdecken? Und wie ist die neue Nachbarschaft? Kriegt man im Französischen Viertel nicht wenigstens leichter Kaffee und Brot?

Wie immer an dieser Stelle drücke ich Dich ganz fest und sende Dir viele viele Grüße aus dem regnerischen Berlin!
Deine sandra

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Das Foto ist ganz extrem lustig :)
Französisches Viertel?? Ich freu mich sehr, dass ich das alles bald zu sehen kriege!

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Viele Grüße aus dem sehr sonnigen Berlin! Karo

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Das ist allerdings wahr, dass man hier in der French Concession leicht an Brot und Kaffee kommt. Sehr praktisch ist es aber auch, dass nur wenige Straßen weiter dann allerlei chinesische Köstlichkeiten verkauft werden. Ich befinde mich hier also in bester Lage und Gesellschaft!

Manchmal habe ich das Gefühl, dass eher zimperliche Menschen hier nicht so viel Freude haben, und genau das war auch das Problem auf dem Ausflug. Nachdem zwei jüngere Kolleginnen eine Kakerlake gesichtet hatten, rannten sie direkt zum Lehrerbeirat und verlangten ein Taxi nach Hause oder alternativ ein Zimmer in einem besseren Gasthaus. (Dass wir uns auf einer Insel befanden, hatten sie wohl nicht bedacht.) Ich habe die beiden dann nicht mehr gesichtet, möchte mir aber auch kein Urteil über ihren Verbleib erlauben. Die Party haben sie sicher verpasst.

Grüße in den sonnigen Norden Deutschlands!

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Liebe Kristin,

ich bin sehr stolz auf Dich, dass Dich der Anblick von Kakerlaken kalt lässt (wie sieht das eigentlich mit Spinnen aus in Shanghai? Exemplare, die mich schreiend in die Flucht schlagen würden...?), nichts anderes hatte ich erwartet. Aber da frage ich mich doch auch tatsächlich, was die Leute eigentlich erwarten. Wenn man in subtropische Gefilde startet, muss man doch damit rechnen, dass es da Krabbelviecher gibt, die einem zuhause nicht unbedingt begegnen.

Schön, dass Deine neue Nachbarschaft so günstig gelegen ist! Kaffee UND chinesische Köstlichkeiten auf engstem Raum! Ist der Weg zur Arbeit dadurch eigentlich besser oder noch länger geworden?

Ich drücke Dich und wünsche dir einen guten Start in die neue Woche!
sandra

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"An incomparable melange of regional Chinese restaurants, stylish Shanghainese eateries, international restaurateurs and no-frills street food, the French Concession is the epicentre of the city's culinary revolution." :) :) :)
Hab ich gerade im Lonely Planet gelesen :)

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Tja, Karo, du kannst dich wirklich schon freuen! Wie ich mich natürlich auch, da du jetzt deinen Flug gebucht hast! Ein paar Tabletten gegen Verdauungsbeschwerden hebe ich dir dann wohl auch schon einmal auf ;-) Leider kommt ja nicht jeder mit der kulinarischen Kost hier sofort zurecht...

... die aber natürlich super ist und meinen täglichen Weg zur U-Bahn definitiv verbessert, wenn auch nicht kürzer macht. Ich brauche weiterhin ziemlich genau 15 Minuten, wenn ich nicht trödele.

Glücklicherweise sichte ich hier immer nur kleinere bis mittelgroße Spinnenexemplare, mit denen es sich gut leben lässt. Vor den Fenstern meiner winzigen Luxuswohnung habe ich jetzt Fliegengitter, sodass ich von Ungeziefer bisher verschont geblieben bin. Und es ist ja auch nicht so, dass die schwarzen K's hier ungehemmt überall herumflitzen. Der Müll, der so herumliegt, ist sicherlich interessanter als es ein paar Essensreste in einer Wohnung im 3. Stock sind. Viel zu kompliziert!

So, nachdem ich Vincent gerade zu seinem Taxi gebracht habe, setze ich mich jetzt an den neuesten Reisebericht. Also bis sehr bald!

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Hm, an Magenbeschwerden kann ich mich von meiner letzten Chinareise nicht erinnern... Wenn mir etwas lebhaft im Gedächtnis geblieben ist, dann ist es der Jetlag! Aber ich lass mich überraschen! Heb ruhig die Magentabletten mal auf :) Viele Grüße von Karo

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