Einmal Shanghai und zurück
Dienstag, 8. Oktober 2013
Vermisstenmail
Kleines Kind auf der Nanjing Road

Trotz der vielen kleinen und großen Abenteuer, der größtenteils sehr netten Arbeitskollegen und kleinen Lerngruppen hier in China komme ich um das Gefühl, etwas zu vermissen, doch wieder nicht herum. Aber was fehlt an einem so aufregenden Ort eigentlich? Ganz sicher

* meine Freunde und Familie,
* regelmäßiger und unkomplizierter Email-Verkehr mit allen, der nicht geblockt wird,
* Schlangestehen, ohne dass sich dann doch jeder vordrängelt,
* Menschen, die sich entschuldigen, wenn sie anderen auf die Füße treten,
* Schuhe in Größe 40,
* Türklingel und Sprechanlage,
* Regentage ohne Wasserlachen und Deckenschäden in Innenräumen,
* allgemein ordentliche Reparaturen, die länger halten als wenige Wochen,
* schnelles Einkaufen auf dem Nachhauseweg,
* Vollkornbrot und Käsebrot ohne Zuckerrand,
* Sprudelwasser,
* rote Ampeln für Rechtsabbieger und überhaupt die Sicherheit im Straßenverkehr (z. B. Anschnallgurte),
* praktische Schreibwaren ohne Hello Kitty-Aufdruck (z. B. normale Briefumschläge oder Textmarker),
* Kleider aus Baumwolle,
* erschwingliche, gut riechende Hygieneprodukte,
* Toiletten, die durch Toilettenpapier nicht sofort verstopft werden,
* die Weddinger Eltern, die ich nur zwei Mal im Jahr zu Gesicht bekommen habe.

(Fortsetzung folgt)

Barbarossa am People's Square
Das Barbarossa am People's Square, eine Bar für Expats und reiche Chinesen


Und weil ich nicht glauben konnte, dass es in dieser großen Stadt gar kein vernünftiges Brot geben soll, habe ich mir sogleich bei einer deutschen Bäckerei für umgerechnet fünf Euro ein hoffentlich richtiges Brot bestellt, das mir morgen um sechs an meine Wohnungstür geliefert wird.

Demnächst folgt dann eine Liste der Dinge aus der Servicewüste Deutschland, die ich leichter entbehren kann als gedacht. Seid gespannt auf meine Erklärung für das hier selten genossene Feierabendbier (ein Hinweis ist in diesem Beitrag versteckt) und denkt an mich, wenn ihr in euer nächstes Vollkornbrot beißt! Xiàcìjiàn!

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unverhofft!!
liebe Kristin,

da checke ich Deinen Blog mehr aus Sehnsucht denn weil ich denke, es gäbe bereits ein Update, und was sehe ich? Gleich ZWEI spannende neue Einträge!!!

Zunächst einmal: Du fehlst mir auch ganz furchtbar, und wenn Vincent das nächste Mal kommt, geben wir ihm kiloweise Vollkornbrot für Dich mit, um der Sehnsucht Nummer 2 wenigstens abzuhelfen. Hast Du einen Tiefkühler? Und nen Toaster? Oh, und sollen wir irgendwelche Schuhe für Dich besorgen? Ich fühle mich ganz schuldig, Dich nicht mehr mitnehmen gelassen zu haben!

Wie ist das überhaupt mit den Toiletten in China? Ich habe neulich eine Kurzgeschichte von David Sedaris über einen Aufenthalt in China gelesen, und der beschwerte sich über den Mangel an "Western Style" Toiletten.

Habe den Hinweis auf das Feierabendbier leider verpasst. Freue mich aber auf mehr News vom "Barbarossa"!

(see you im nächsten Eintrag!)

... link  

 
Diese Woche hatte ich so viel für die Schule zu tun, dass mir meine Blogeinträge wie das einzige Stück Freizeit vorkamen, das ich noch hatte. Tatsächlich habe ich sogar noch zwei weitere in petto, allerdings komme ich um die Kontrolle der auf meinem Schreibtisch verstaubenden Klassenarbeiten nicht länger herum :( Das Barbarossa wird also noch ein wenig warten müssen.

Brauchst aber bitte kein schlechtes Gewissen zu haben. Wer hätte wirklich gedacht, dass es hier keine Schuhe in Größe 40 gibt und man Glück hat, wenn man welche in 39 findet? Da ich aber sowieso nie gerne Schuhe einkaufen gegangen bin, ist das ein leichter Test für mich.
Der gute Vincent hat übrigens bei seinem letzten Besuch neben Schuhen und Kleidern auch Brot und Kaffee für mich mitgebracht. Dass Kaffee hier sündhaft teuer ist, ist ja bei einem Volk von Teetrinkern nicht weiter erstaunlich. Leider ist jetzt natürlich alles schon aufgebraucht und ich muss in den sauren Apfel beißen und ein Pfund Kaffee für umgerechnet 10 Euro erstehen.

Sedaris hat ein wenig recht, wenn er den Mangel an vernünftigen Toiletten hier beklagt. Grundsätzlich aber findet man außer an öffentlichen Plätzen schon normale Klos, allerdings wird das Toilettenpapier immer in einen Eimer neben der Schüssel geworfen, weil das Abspülen weniger über das Wasser als über Druck funktioniert (oh je, nicht nur Mathe gehört nicht zu meinen Stärken). Ein wenig vorsichtig muss man also sein, sonst hat man die Toilette wie ich im letzten Urlaub schnell verstopft, und ganz angenehm ist es nicht, einen Fremden um Hilfe beim Toilettengang bitten zu müssen ;-)

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